Die Bandbreite an Funsportarten ist riesig. Dabei gibt es so unterschiedliche Disziplinen wie den Gummistiefelweitwurf oder das „Buspulling", bei dem ein Reisebus mit einem Seil gezogen werden muss, bis hin zum „Le Parkour", eine Art Hindernislauf, bei dem man auf seinem Weg durch die Stadt Hindernisse wie Mauern, Geländer oder Treppen überspringt oder erklettert und auch Abgründe zwischen Häuserdächern überwindet.

Wie der Name schon sagt, steht bei den Funsportarten der Spaß („Fun") im Vordergrund. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele dieser Sportarten durchaus körperlich sehr anstrengend sind und unter Umständen auch längeres Training erfordern. Neben dem Spaßeffekt stellen viele Funsportarten auch ein gutes Herz-Kreislauf-Training dar, stärken die Muskulatur oder fördern Koordination und Beweglichkeit. Doch auch eine „reine" Funsportart, die sich nur durch wenig körperliche Anstrengung auszeichnet, ist generell positiv zu sehen, da Viele sich durch den im Mittelpunkt stehenden Spaß leichter zu sportlichen Aktivitäten hinreißen lassen und über den Funsport überhaupt erst zu sportlicher Betätigung kommen.

Was das Verletzungsrisiko betrifft, so kann es bei den einzelnen Funsportarten zwischen sehr gering (z.B. Gummistiefelweitwurf) und sehr hoch (z.B. Le Parkour) variieren. Ob ein Sport gefährlich ist, hängt jedoch auch sehr stark davon ab, wie man ihn betreibt - so kann jeder Sport zu Verletzungen führen, wenn er unbedacht ausgeübt wird. Das Verletzungsrisiko lässt sich bei den meisten Sportarten aber durch entsprechende Schutzkleidung und richtiges Aufwärmen vor dem Sport deutlich verringern.

Funsport ist keineswegs erst eine Erfindung der letzten 20 Jahre. Sportliche Aktivitäten, bei denen der Spaß im Vordergrund steht, gibt es schon deutlich länger: Man denke nur an das Tauziehen, das Sackhüpfen oder das Drachenbootrennen.

Im Folgenden finden Sie eine kurze Übersicht einiger Funsportarten mit Hinblick auf die gesundheitlichen Vorteile sowie das mögliche Verletzungsrisiko:

Tauziehen:

Beschreibung: Zwei Mannschaften ziehen an einem Seil und versuchen, die jeweils andere über die Mittellinie zu ziehen.
Vorteile: Teamsport; benötigt keine Sportausrüstung (abgesehen vom Seil); macht auch ohne Übung Spaß
Verletzungsrisiko: gering (Allerdings sollte das Seil auf Reißfestigkeit geprüft sein!)

Sprungstelzen:

Beschreibung: stelzenähnliches Sprunggerät zum Anbringen an den Füßen, zum Springen und Joggen (auch: "Poweriser" oder "7Meilenstiefel" genannt)
Vorteile: trainiert fast alle Muskelgruppen (besonders Bauch und Rücken); gutes Herz-Kreislauf-Training; gelenkschonend, 5x effektiver als Joggen; hoher Spaßfaktor (erfordert allerdings etwas Überwindung)
Verletzungsrisiko: hoch, da Sturz aus größerer Höhe möglich (Beim Springen können über 2m Höhe erreicht werden!); Schutzkleidung dringend empfohlen!

Gummistiefel-Weitwurf:

Beschreibung: Weitwurf, bei dem ein Gummistiefel als Wurfgeschoss dient.
Vorteile: für jedes Alter geeignet; benötigt keine Sportausrüstung (abgesehen vom Stiefel); macht auch ohne Übung Spaß
Verletzungsrisiko: sehr gering

Buspulling:

Beschreibung: Fünf Leute versuchen einen Reisebus 30m weit zu ziehen.
Vorteile: Teamsport, Eventcharakter
Verletzungsrisiko: gering

Le Parkour:

Beschreibung: Hindernislauf durch die Stadt, bei dem Mauern, Treppen, Häuserdächer und andere Hindernisse durch Sprünge und Klettern überwunden werden.
Vorteile: trainiert sehr viele Muskelgruppen; fördert Beweglichkeit und Koordination; benötigt keine Sportausrüstung (höchstens Schutzkleidung)
Verletzungsrisiko: sehr hoch, besonders für Untrainierte

Hochseilgarten:

Beschreibung: Hindernisparcour im Wald in etwa 1-20m Höhe; Man klettert dabei von Baum zu Baum über Seile, Hängebrücken und andere Hindernisse.
Vorteile: sehr hoher Spaßfaktor (gerade für Kinder); Bewegung im Grünen; fördert Koordination, Geschicklichkeit und Selbstvertrauen; für jedes Alter geeignet; sehr gut für Familien geeignet; macht auch ohne Übung Spaß
Verletzungsrisiko: gering, da man durch Seile und Klettergurt gesichert ist, Helm und Handschuhe schützen vor Stößen und Schürfwunden